Es geht nicht so sehr darum, einen
„Glaubens-Streit“ über die angemessenere Denk-Struktur zu beginnen, sondern –
wenn auch nur für einen kleinen Moment - die Erkenntnis zuzulassen, dass es
unterschiedliche Sichtweisen von „richtig“ geben könnte und vielleicht zu
akzeptieren, dass die meisten Menschen nur eine sehr begrenzte Sicht- oder
Denkweise auszuprobieren bereit sind.
Gut wäre an dieser Stelle, sich die Frage zu
stellen: „Wenn das wirklich so wäre, was könnte dann der Grund für ein solch
eingegrenztes Denk-Muster sein?“ Und das – wie könnte es anders sein – auch
selbst gewählt zu haben.
Um bestimmte „Muster“ erfahren zu können, bedarf es
entsprechender Grundlagen. Ein hervorragende Grundlage, um eine weitgehende
Individualisierung mit dem Muster der Trennung erfahren zu können, bedarf es
der „Polarität“. Es sind sozusagen „Gegensätze“ erforderlich, um auswählen,
bewerten, analysieren zu können. Absichten und – immer neue Wünsche – entstehen
nun mal aus KONTRASTEN. Ohne diese Kontraste (existierende Abweichungen)
könnten Menschen keine immer neuen Wünsche haben. Und ein solches
„Struktur-Muster“ bietet eine Wirtschaft, die auf Konkurrenz basiert viel eher,
als eine Wirtschaft der Kooperation.
Aber jedes Muster ist irgendwann – wie bereits oben
ausgeführt -„ausgereizt“, kommt sozusagen an seine Grenzen. Und solche Grenzen
sind z.B. gegeben, wenn das Prinzip Konkurrenz sich allmählich selbst aufhebt
durch das, was man vielleicht unter „Konzentration“ oder „Kartellierung“ oder
„Konzernierung“ verstehen könnte. Das Prinzip der wirtschaftlichen Konkurrenz
wird immer mehr ad absurdum geführt. Natürlich gibt es noch viele kleinere
Unternehmen, ein wenig Mittelstand, aber die eigentliche Macht ist längst bei
Wenigen zusammengefügt. Großbanken, Versicherungen und andere weltweit
agierende Konzerne, in Sektoren wie Pharma, Automobil, Flugzeuge, Medien, etc.
sind die beherrschenden Strukturen. Und genau diese Konzentration führt das
Element „Individualisierung“ in sein Gegenteil….
Soziologen und Wirtschaftswissenschaftler wie z.B.
Karl Marx oder Ludwig Erhard haben – wenn auch aus unterschiedlicher Sichtweise
– das recht klar erkannt.
Man könnte auch sagen, dass dieses „Muster“ sich
sozusagen selbst aufzuheben begonnen hat.
Und – salopp – könnte man sagen: Das Muster ist
tendenziell „ausgereizt“.
Ist deshalb die „Individualität“ (manchmal auch als
„Ego“ bezeichnet) insgesamt „überholt“?
Nein, aus Sicht von „Soul-Think“ oder
„Source-Think“ keineswegs. Denn dann würde aufgehoben, was „Menschsein“
ausmacht: Das „ich“, die vielen „iche“, die miteinander interagieren.
Aber was verändert sich dann, wenn sich ein
„Muster“ verändert? Es geht jetzt darum, die Verantwortung jedes einzelnen
„ich“ immer mehr in Erscheinung treten zu lassen.
Und das soll neu sein, anders?
In gewisser Weise schon, denn das „alte“ ich hatte
noch ein weiteres Element, was seine Entfaltung recht stark eingrenzte: Das
beliebte „Spiel“ der „Entantwortung“ zu spielen, die Selbstverantwortung
sozusagen an andere, die man für „machtvoller“ hielt, abzugeben.
Auch dieses „Muster“ scheint sich aufzulösen, denn ohne Selbstverantwortung bleibt FREIHEIT
unvollkommen.
Muss man dabei nicht befürchten, dass wichtige
soziale Elemente auf der Strecke bleiben, ist eventuell so etwas wie ein purer
Liberalismus oder gar „Egoismus“ zu befürchten?
Ja – in dem Sinne, dass sich jeder der
Herausforderung von immer mehr Selbstverantwortung stellen muss. Nein – weil
sich jeder Mensch allmählich wieder bewusst wird, dass er über alle Fähigkeiten
verfügt, selbstverantwortlich zu sein.
Nun, viele Menschen werden – zu Recht – fragen, wie
das denn sein kann, denn schließlich kann jeder „krank“ werden, „arm“ werden,
oder auf sozialen „Schutz“ angewiesen sein.
Solche Fragen sind nur zu verständlich, denn wir
haben genau das über Generationen hinweg bestens geübt. Und unsere Statistiken
über Vermögensverteilung, Bildung, Krankheit, Einkommen, Über- und
Unterordnung, etc. scheinen das deutlich zu bestätigen: Jeder Mensch verfügt
offenbar über unterschiedliche Potenziale, die zu höchst indifferenten
Ergebnissen und Folgen führen….
Und wenn das irgendwie bezweifelt würde, gibt es
die „Gen-Forscher“, die glauben das sogar „beweisen“ zu können.
Was sie lieber gern verschweigen ist das „Rätsel“,
was wohl der Grund sein könnte, weshalb wir Menschen so „verschwenderisch“ mit
unserem Gehirn umgehen und nur einen ganz geringen Teil dessen wirklich nutzen.
Oder weshalb wir vom Potenzial unserer jeweiligen Gene ebenfalls recht viel
unausgeschöpft lassen …
Es gibt unterschiedliche Gründe, weshalb sich ein
„Wandel“ recht allmählich und nicht schneller vollzieht.
Dieser Wandel, der offensichtlich über die
Erklärungs-Muster der aktuellen Wissenschaften hinausreicht, ist so etwas wie
ein „Quantensprung im Zeitraffer“. Besser gesagt, es handelt sich um eine Veränderung
im Bewusstsein….
Der Name „Bewusstsein“ beinhalt bereits viel
Weisheit der Sprache: „Bewusst-Sein“!
Der Mensch beginnt sich allmählich seiner SELBST bewusster zu werden. Dazu gehört
auch, allmählich aus der (selbstgewählten) „Opferrolle“ auszusteigen und in die „SELBST-Verantwortung“ einzusteigen…
Sich seiner SELBST immer mehr bewusster zu werden,
lässt für die „Opferrolle“ nur wenig „Spielraum“.
Dann heißt Selbstverantwortung zugleich auch
Selbstgestaltung, Selbstgestaltung der Strukturen, der Arbeit, der Interessen,
der Absichten, letztlich auch der Art, des Miteinanders zwischen den Menschen.
Das Zeitalter des Gegeneinanders von Staaten, Parteien, Kommunen, Vereinen, etc. ist „ausgereizt“, zumindest vom Standpunkt
der „Konkurrenz“ her.
Das „Spiel“
hieß bisher: „Ich bin besser als Du“.
Das Ergebnis können wir täglich über die Medien erfahren oder sogar gut selbst
besichtigen. Und dieses „Werten, Analysieren, Urteilen“ impliziert stets
„Trennung“.
Wir haben das doch ziemlich weit ausgereizt – oder?
Fast bis zur Aufgabe unserer eigenen Existenzgrundlage, dem Planet Erde …
Bewusstseinsveränderung hat eine direkte Beziehung
zur Energie, der Lebensenergie.
Aber auch die „technische Energie“, die Art der
„Energie-Erzeugung“ zeigt den Wandel deutlich. Umweltbewusste Menschen sind ein
sichtbarer Teil des „Bewusstseins-Wandels.“
Nicht immer ist es allen Menschen auch bewusst, in
welchem Kontext sie handeln. Dennoch haben sie mitgewirkt an der "Einleitung dieses grundlegenden
Wandels“ …
Sie haben auch erkannt, dass COOP irgendwie
intelligent und zugleich vorteilhaft und (dabei zugleich außerordentlich)
effektiv sein kann. Sie haben erkannt, dass z.B. unser gesamter Körper „Coop“
ist und „Coop“ umsetzt, die Natur ganz überwiegend kooperative Elemente
praktiziert.
Sie fragen sich immer mehr, wie es wäre, wenn wir
Menschen solche „Vorbilder“ (Körper,
Natur) auch in – bisher – scheinbar „kooperations-resistente“ Bereiche
übertragen würden, besonders dem System Wirtschaft, aber nicht nur dort …
Lediglich einen „Struktur-Wechsel“ bei, heute nach
konkurrierenden Mechanismen funktionierende Wirtschaftseinheiten zu vollziehen,
sozusagen einfach auf „Coop-Einheiten“
umzustellen, wäre wohl etwas zu kurz gegriffen. „Coop“ kann nicht auf
Rechtformen reduziert werden, das wäre wirklich zu „banal“ und wird auch nicht
gut funktionieren, wie „Genossenschaften“ zu zeigen scheinen. Das muss schon
deshalb „holpern“, weil so etwas wie die Grundlage fehlt: Der „Coop-Geist“.
Spricht das gegen die traditionellen
Genossenschaften? Nein, ganz und gar nicht, denn es gibt viele gute Ansätze,
vor allem, wenn den handelnden Menschen so etwas wie ein „Coop-Bewusstsein“ immanent war.
Die „alte Genossenschaftsbewegung“ war eine Art
„Vorreiter“, ein „Sub-System“ dem vielleicht eines fehlte: Die Begeisterung,
eine Art Faszination (und etwas mehr
eigenständige Theorie).
Sie ist wichtig, für den folgenden Übergang, den
Übergang zu dem, was man vielleicht mit „bewusst
in COOP“ beschreiben könnte.
Nicht von ungefähr, kommt gerade bei
Energie-Genossenschaften so etwas wie eine „Bewegung“ in Erscheinung. Das Wort
„Energie-Wende“ beschreibt das recht gut. Menschen scheinen zu wissen, dass es
anders geht, Energie zu erzeugen. Sie ahnen jedoch auch, dass es um mehr geht,
als „nur“ um das Thema Energie. Sie verstehen z.B. nicht, warum ihre
politischen Repräsentanten eine Situation entstehen lassen konnten, in der so
etwas Komisches eintritt, dass die Bewegung sich in einer Art
„Rechtfertigungsposition“ widerfindet. Nicht die Energiekonzerne müssen sich
verantworten für die von ihnen geschaffene Situation, sondern die
„Kooperations-Bewegung Energie-Wende“ steht am Pranger, weil sie den
Energiepreis (angeblich) nach oben getrieben habe….
Wir sehen das – aus Sicht eines grundlegenderen
Wandels – keineswegs überraschend, denn alte Strukturen sind in solch epochalen
Übergängen natürlich stark herausgefordert und wehren sich mit aller (letzter)
Kraft. Nicht zufällig, sind es und heißen sie „Konzerne“ …
Sie lieben so etwas wie „Zentralisation“, „Macht“
darüber zu haben und zu bestimmen, wie z.B. eines der wichtigsten Güter, die
Energie in Art und Weise und zu welchem Preis zu den Menschen kommt.
Das „Schlimmste“, was den Konzernen jetzt passieren
könnte, ist, dass ihre „Ablenker“ nicht mehr funktionieren könnten. Wer bisher
argumentierte, dass wegen der notwendigen Subventionen und Umlagen für die
EE-Erzeugungs-Systeme, sich der Strompreis erhöht, muss in eine Art
Glaubwürdigkeits-Falle geraten, wenn dieses Argument wegfällt, weil es eine
Technik gibt, die auch ohne Subventionen wirtschaftlich gut funktioniert und
sogar noch Erzeugernähe, etc. verspricht …
Und genau diese Technologien gibt es inzwischen –
verständlich, wenn sie nicht gerade euphorisch begrüßt wird, auch – wenn aus
anderen Gründen – offensichtlich auch nicht von der Politik …
„Coop“ wird zwar in „Sonntagsreden“, wie zum
UN-Jahr der Genossenschaften (2012) von Politikern gelobt, aber dabei scheint
es dann auch zu bleiben …
Auch solches Verhalten erscheint erklärbar.
Lassen wir einmal ein Bild einer umfassend nach
COOP-Prinzipien funktionierenden Gesellschaft aufkommen, dann fühlen wir recht
schnell, dass das auch an liebgewordenen Grundfesten des Staates rütteln
könnte.
Oder haben die Bürger den Eindruck, dass das
Verhältnis von Staat und Bürgern „cooperativ“ geprägt sei? …
Interessant, dass ausgerechnet „ 2 0 1 2 „ das Jahr
der Genossenschaften wurde. Mit der Zahl „2012“ verbinden viele Menschen so
etwas wie eine „Zeit-Wende“ oder eine Wende des Bewusstseins…
Genossenschaften heißen auf Englisch ausgesprochen
„co-operative“, damit ist Programm und Struktur zugleich gemeint.
Der Bewusstseins-Wandel hat seine Ursache und hat
seine Folgen: Die Ursache ist der dramatische Legitimationsverlust zentraler
Strukturen, z.B. im Finanzwesen.
Die Alternative, sind bereits im Entstehen, denn
immer mehr Menschen sind sich bewusst, dass „Coop“ viele Elemente in sich
birgt, die dem wahren Geist der Menschen eher zu entsprechen scheinen. Dies
sind „WIR-Werte“, wie Transparenz, Vertrauen, Miteinander, etc.. Und genau
solche Werte werden für bewusster
werdende Menschen immer attraktiver …
Es ist zweifellos eine spannende Zeit, diesen
Wandel genauer in allen Bereichen erfahren zu können. Für Viele kann es
scheinbar nicht schnell genug gehen. Dazu sei gesagt, dass ein qualitativ
hochwertiger Umbauprozess nur allmählich funktionieren kann.
Und außerdem – so sagen viele unserer
internationalen Netzwwerk-Partner – vollzieht sich dieser Wandlungs-Prozess auf
den Gesamtorganismus „Planet“.
Was nichts anderes heißen würde, als dass auch
unser körperlicher Organismus sich im Wandel befände.
Und vergleichen wir unseren Körper mit unserer
Gesellschaft, dann ahnen wir, wie sensibel jede Zelle auf Veränderung reagiert
und einer entsprechenden „Anpassungszeit“ bedarf. Das – übertragen auf unsere
Gesellschaft – hieße für so etwas zu plädieren wie eine „allmähliche, aber
konstante Stetigkeit“…
Wir sprechen deshalb auch gern von „dem Weg ins Coop-Zeitalter“.
Und dazu bedarf es neben einer umfassenden Theorie
auch entsprechender Praxisbeispiele mit „Vorbild-Charakter“.
Und es bedarf des Bewusstseins, dass „COOP“ nicht
lediglich ein Element der Wirtschaft ist, sondern alle Bereiche unsere
Gesellschaft impliziert und tangieren wird.
Müssen wir deshalb das liebgewordene „ich“
aufgeben? Warum sollte das so sein, wo doch alle Menschen – ob ihnen das
bewusst ist oder nicht – immer schon in Verbindung gestanden haben. Nur waren
sie sich dessen nicht so bewusst.
Geändert hat sich eigentlich nur das Bewusstsein:
Aus mehr Gegeneinander wird mehr Miteinander. Man könnte es vielleicht so auf
den Punkt bringen:
Früher hieß es: „Ich für mich“ – und die Mächtigen
wurden dabei immer mächtiger, immer reicher ….
Heute könnte es vielleicht heißen: „Ich für mich –
WIR für UNS … und alle werden mächtiger und wohl auch reicher …
Es scheint viele gute Gründe zu geben, sich auf das „COOP-Zeitalter“ immer mehr
und auch engagierter einzulassen …
(Es war
unsere Absicht, zwischen den „Denk-Ebenen“ immer wieder zu „pendeln“. So
bekommt man ein Gefühl dafür, was es heißt „ent-grenzt“ zu denken zu beginnen
…)